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Senioren hellwach

Dr. Bernhard Worms zu Gast bei der Kreis-Senioren-Union

KREIS VIERSEN. Zur diesjährigen Jahreshauptversammlung der Kreis-Senioren-Union waren rund sechzig Mitglieder ins Paul-Schneider-Haus der Evangelischen Gemeinde in Vorst gekommen. Anwesend waren auch der Bürgermeister der Stadt Tönisvorst, Thomas Goßen, Dr. Marcus Optendrenk, CDU-Landtagsabgeordneter und Kreisparteivorsitzender, die stellvertretende Landrätin, Luise Fruhen und der Bezirksvorsitzende der Senioren Union Niederrhein, Josef Horstmann.

Gastredner war Dr. Bernhard Worms, der seit 2001 Präsident der Europäischen Senioren Union ist. Zur Erinnerung: Dr. Worms kandidierte 1985 neben Johannes Rau für das Amt des NRW-Ministerpräsidenten, er war später unter Norbert Blüm Staatssekretär  im Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung.

In seiner Rede unterstrich der 82Jährige die Verdienste der Seniorengeneration nach beiden Weltkriegen und sah die demographische Entwicklung nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa kritisch. Weiter stellte er fest, dass insbesondere das Rentensystem und das Renteneintrittsalter scharf überdacht werden müsse.Ein Schwerpunkt, den die Kreis-Senioren-Union in  ihrer Veranstaltung über Altersarmut im vergangenen Juli ausführlich diskutiert hatte.

Weiter wies er darauf hin, dass die ehrenamtliche Tätigkeit vieler Senioren für die Gesellschaft wichtig ist. Auf diesen Punkt ging auch der Vorsitzende der Kreis-Senioren-Union, Reinhard Maly ein, der in seiner Rede gerade diese Arbeit, in die Senioren ihre Lebens- und Berufserfahrung einbringen, für die weitere Entwicklung der Gesellschaft als besonders wichtig ansah und die insbesondere auch ein Bindeglied zur jungen Generation darstellt.

Doch die Senioren wollen auch mit entscheiden und so sprach er sich für eine Änderung des § 57 der Gemeindeordnung des Landes NRW aus und forderte, Generationenausschüsse zu einem Pflichtausschuss für Städte und Gemeinden zu machen. Auch unterstützte er den Bundesvorsitzenden der Senioren Union, Professor Dr. Otto Wulff, der anregt, neben den schon bestehenden Wehr- und Migrationsbeauftragten einen „Seniorenbeauftragten“ zu ernennen, der jährlich einmal dem Bundestag über die Situation der älteren Generation berichten sollte.

In der Neugründung einer Rentnerpartei, wie sie jetzt in Viersen und Mönchengladbach stattgefunden hat, sieht Reinhard Maly eine große Gefahr und hält es für unsinnig, wenn außerhalb der schon bestehenden Parteien mit ihren Seniorengruppen weitere Strukturen entstehen.

Unter dem Motto ‚Senioren – Rückgrat der Gesellschaft‘ sollten zwar auch Reisen und gemeinsame Unternehmungen stattfinden, am Wichtigsten jedoch sei es, sich einzumischen, um so einen stärkeren Einfluss auf die Entwicklung der Gesellschaft zu nehmen. Dies gilt insbesondere, da die heutige Seniorengeneration über eine anhaltende physische Kraft und geistige Frische verfügt.